Beschlüsse der Gemeindeversammlung vom 29.11.2025

Budget 2026
Das Budget 2026 sieht im allgemeinen Haushalt (durch Steuern finanziert) ein Defizit von 569'500 Franken vor. Mit Einbezug der defizitären Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall wird im Gesamthaushalt mit einem Aufwandüberschuss von 666'900 Franken gerechnet. Die Steueranlage von 1.54 Einheiten, die Liegenschaftssteuer von 1.5 ‰ des amtlichen Wertes sowie die Hundetaxe von 80 Franken pro Tier bleiben nächstes Jahr unverändert. Das budgetierte Defizit kann über das bestehende Eigenkapital gedeckt werden. 2026 sind Nettoinvestitionen von 388'000 Franken vorgesehen. Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt rund minus 17.4 Prozent.

Die Gemeindeversammlung hat das Budget 2026 mit einem Defizit von 569'500 Franken und unveränderter Steueranlage von 1.54 Einheiten genehmigt.

Finanzplan 2025 - 2030
Der Finanzplan zeigt die mittelfristige zukünftige Entwicklung des Finanzhaushalts. Er ist ein wichtiges Planungsinstrument des Gemeinderats und wird jährlich aktualisiert.

Der vorliegende Finanzplan zeigt auf, dass der Gemeinde Gerzensee finanziell schwierige Jahre bevorstehen. Für die Jahre 2025 bis 2029 muss von negativen Ergebnissen beim steuerfinanzierten Haushalt ausgegangen werden. Die Aufwandüberschüsse betragen zwischen 0.2 (2029) bis 2.5 (2026) Steueranlagezehntel. Der Mittelwert der Rechnungsergebnisse über die Jahre 2026 – 2030 beträgt rund minus 225ʹ000 Franken (rund 0.9 Steuerzehntel). Grund dafür sind u.a. die Auswirkungen aufgrund der getätigten oder geplanten Investitionen (Abschreibungen, Zinsen), höhere Beiträge an die Lastenausgleichsysteme sowie tiefer prognostizierte Steuererträge. Aufgrund der wegfallenden altrechtlichen jährlichen Abschreibungen auf dem bestehenden Verwaltungsvermögen von 309'000 Franken wird die Erfolgsrechnung ab dem Jahr 2028 entlastet.

Die Ergebnisse der vorliegenden Finanzplanung sind ohne Erhöhung der Steueranlage ab dem Jahr 2027 nicht tragbar und es würde bereits ab 2027 ein Bilanzfehlbetrag entstehen. Mit einer Steuererhöhung ab 2027 von 1.54 auf 1.64 Einheiten würde das Eigenkapital Ende Planperiode wieder rund 785‘000 Franken betragen, was rund drei Steueranlagezehnteln entspricht. Der Entwicklung der künftigen Steuererträge ist besondere Beachtung zu schenken.

Der Finanzplan wurde von der Versammlung zur Kenntnis genommen.


Reglement inkl. Tarifordnung zur Benützung der Gemeindeanlagen
Die Bestimmungen zur Benützung der verschiedenen Gemeindeanlagen sollen neu in einem Reglement zusammengefasst und den aktuellsten Gegebenheiten angepasst werden. Konkret beinhaltet der Erlass folgende Anlagen: Schul- und Mehrzweckanlage, Aussen-, Sport- und Freizeitanlagen, weitere Räumlichkeiten der Gemeinde (Jugendlokal, ehemaliger Postraum), Waldhütte Halten sowie Material (Festtische und –bänke).

Die Gemeindeversammlung hat das Reglement inkl. Tarifordnung zur Benützung der Gemeindeanlagen genehmigt. Das Inkrafttreten ist per 01.01.2026 vorgesehen.


Infrastrukturkonzept Sekstufe 1 Wichtrach: Verpflichtungskredit
Der Gemeindeverband Sekstufe 1 Wichtrach beabsichtigt, ein umfassendes und zukunftsorientiertes Infrastrukturkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Dieses Konzept soll den langfristigen Unterhalt, die Sanierung sowie die Erweiterung des Schulraumes sicherstellen und den wachsenden Anforderungen an die schulische Infrastruktur gerecht werden und für alle Anschlussgemeinden finanzierbar sein.

Aufgrund der eingeholten Offerten wird für die Erarbeitung des Infrastrukturkonzepts mit einmaligen Gesamtkosten von 157'000 Franken gerechnet. Die Belastung der Gemeinden erfolgt über die laufenden Schülerbeiträge, die sich aufgrund der Investitionen entsprechend erhöhen.

Die Versammlung hat den Verpflichtungskredit von brutto 157'000 für die Erarbeitung eines Infrastrukturkonzepts genehmigt. Für Gerzensee wird der Beitrag ungefähr 20’000 Franken betragen.


Orientierungen

• Kreditabrechnung Sanierung und Erweiterung Schul- und Mehrzweckanlage - Die Ge-meindeversammlung hat am 29.01.2022 einen Verpflichtungskredit genehmigt von 3,8 Mio. Franken für die Sanierung und Erweiterung der Schul- und Mehrzweckanlage. Am 25.05.2024 wurde die sanierte und erweiterte Anlage in einem feierlichen Akt der Öffentlichkeit übergeben. Die Kreditabrechnung schliesst mit einer Überschreitung von 373'312.66 Franken ab. Die Mehrkosten begründen sich insbesondere mit der Bauteuerung von über 12 Prozent, der notwendigen Asbestsanierung sowie durch Mehraufwand aufgrund der Brandschutzauflagen und Anforderungen bezüglich behindertengerechtem Bauen.

• Stand Ortsplanungsrevision - Die Ortsplanungsrevision ist nun soweit fortgeschritten, dass die Unterlagen voraussichtlich im 1. Halbjahr 2026 zur öffentlichen Auflage freigegeben werden können. Vorgesehen ist, die Ortsplanungsrevision der Gemeindeversammlung vom 08.06.2026 zum Beschluss zu unterbreiten.